2.9. Pontinische Inseln, Nachsaison

Auf dem Weg von Ischia nach Nordwest kommen wir an den Inseln Ventotene und Santo Stefano vorbei. Diese ist ein Naturschutzgebiet und darf gar nicht angefahren werden. Gleich daneben liegt Ventotene. Leider müssen wir dort in den nicht schönen, aber teuren Hafen einlaufen weil ankern davor nicht geht. Der Ort ist ganz nett, der kleine alte Fischerhafen ist von den Römern aus dem Tuffgestein gehauen und sehenswert. Es ist Mitte Oktober und die Saison ist vorbei. Die meisten Ristoranti und Gelaterias haben bereits zugesperrt. Um 19 Uhr ist es stockfinster und es wird auch in den Straßen bald ruhig. Die Quellen bezahlbaren Bieres versiegen, weil die wenigen Supermärkte mit Kühlvitrinen diese zum Teil nicht mehr in Betrieb halten. Nach einem Tag Aufenthalt fahren wir weiter nach Ponza. Die 20 Meilen dorthin segeln wir meist, jedoch ist das sehr anstrengend, weil Wind und Wellen in Italien nie zusammepassen. Schwacher wind von hinten und 1 Meter hohe, lange Wellen von der Seite schütteln uns ordentlich durch. Durch ein schlecht geschlossenes Seitenfenster dringt einiges an Wasser ein, während das Schiff in der Welle ziemlich stark krängt.
Die Insel Ponza ist landschaftlich sehr erfreulich: hohe Klippen, mit Höhlen und Grotten, viele Ankerbuchten, klein und überschaubar. Man kann dort kurzfristig die Inselseite wechseln, wenn es das Wetter erfordert. Leider ist der Restschwell von irgendeinem Sturmtief im Südwesten so stark, dass die Ankermöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Wir fahren aber die ganze Insel rundum ab, und probieren fast alle Ankerbuchten aus. In einigen Buchten sind die Häuser höhlenartig in den weichen Tuff geschlagen.
Auch in Ponza ist die Saison zu Ende, es ist fast alles zu, nur am Wochenende kommen doch noch einige Boote aus Rom und füllen die Buchten. Sonntag abends sind wir aber wieder fast allein.
Da es keine weiteren erreichbaren Ziele für uns vor dem Winterlager gibt, bleiben wir in der Gegend rund um Ponza und ankern je nach Wetterlage auf der Nord- Ost- oder Westseite. Z.B. die Bucht Cala di Feola, in der es einige Grotten gibt. Eine dient als Einfahrt durch eine eingestürzte Höhle, dahinter ein Becken, das jetzt als kleiner Hafen für Schlauchboote dient. Auf der anderen Seite gibt es einen zweiten Eingang, wieder durch ein Höhle. Allerdings fallen vom darüberliegenden Erdreich öfters mal Steine und Erdbrocken herunter, Durchfahren ist also ein bisschen Glückssache. Eine Sturmfront aus West zwingt uns zum zweitägigen Aufenthalt in der Hauptbucht der Stadt Ponza, zwar keine Badebucht, aber es gibt einiges zum Anschauen. Der römische Tunnel, der mit 180 Meter Länge auf die andere Inselseite führt, ist leider gesperrt. Einige Höhlen mit Bassins zur Muränenzucht, auch aus Römischer Zeit, können wir mit dem Schlauchboot befahren. Innen anzulegen und auch das Gangsystem zu erkunden ist aber leider wegen dem ziemlich unruhigen Meer nicht möglich. Wir verbringen noch zwei Badetage in verschiedenen Buchten mit steilen Felsen an der Ostseite von Ponza. Auch dort gibt es einige Häuser, die in den ausgehöhlten Tuffstein hineingebaut sind. Die Starterbatterie gibt langsam den Geist auf. Daher wollen wir am Wochenende in Richtung Winterlager nach Gaeta aufbrechen.