2.7. Amalfiküste bis Neapel

Salerno ist gar nicht so schlimm, wie es nach dem ersten Eindruck scheint. Die Häuserfront am Hafen entlang schaut dann doch ganz gepflegt aus. Aber es ist halt ein großer Containerhafen mit Riesenschiffen. Wir müssen dort einen Tag länger bleiben als geplant, denn der angekündigte 15 Knoten Nordwind hat in Echt dann 25 Knoten mit Böen zu 35. Also lieber abwarten. Am nächsten Tag geht es dann doch weiter Richtung Amalfi. Die Küstenlandschaft ist sehr beeindruckend mit steilen Felsen, dazwischen kleinen Strandabschnitten. Hoch auf den Felsen stehen Ortschaften oder einzelne Gebäude. Die Häuser sind sehr gepflegt und von terrassenartigen Gärten umgeben, einige mit steilen Stufenabgängen zum Meer. Die angepeilte Ankerbucht am Ende der Küste entpuppt sich als „Naturschutzgebiet“, in dem natürlich Ankerverbot herrscht, überwacht von ein paar kanufahrenden Ökostudenten, die dort ihre Kanutouren verkaufen. Daher fahren wir gleich die paar Meilen nach Capri weiter. Dort brausen im Minutentakt Schnellfähren ein und aus, sodass eine Kreuzsee von gut 1 Meter Höhe entsteht. Man wird dort als kleines Boot unkontrollierbar herumgeschmissen. Ankermöglichkeiten gibt es nicht, und außerdem ist die Ansicht des Hafens und des Ortes derart unspektakulär, dass wir gleich umdrehen und ans Festland zurückfahren. Im Vergleich zu den Orten an der Amalfiküste hat der Ort gar nix zu bieten. Capri ist keine Reise wert.
Wir ankern vor der Stadt Sorrento – ziemlich unruhig, da sich der Wind wieder einmal nicht an die Vorhersage hält. Überhaupt ändert sich das Wetter und die Windrichtung mehrmals täglich. Die Überquerung des Golf von Neapel bietet bei angenehmem leichten Segelwind einen schönen Ausblich auf Neapel und den Vesuv. Neapel hat nur einen Handelshafen, jedoch keinen Yachthafen und ist daher für uns nicht anlaufbar. Der Anblick der Stadt unter einer dicken Smogwolke beim Vorbeifahren reicht. Der anschließende Golf von Pozzuoli bietet leider kaum Ankermöglichkeiten in Nähe der Ortschaften. Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel sind daher nicht gegeben. Dafür wollen sie für einen Hafenliegeplatz ohne WC und Duschen zwischen 80 und 100 Euro je Nacht kassieren. Bei der schlechten Ausstattung der italienischen Marinas absolut lächerlich. Nach kroatischen Standards wäre so ein Liegeplatz höchstens 20 Euro wert, eigentlich würden sie sich so was gar nicht anzubieten trauen.