2.19. kein Frühling, dafür 100% April

Die erste Nacht auf Sardinien ankern wir in einer schmalen Bucht bei Westwind mit gut 30 Knoten. Der Wind heult mächtig, aber das Wasser ist ruhig und wir liegen sicher. Am nächsten Tag kommt Regen und der Starkwind dreht auf Nordost. Ganz schlecht für uns. Wir flüchten daher ins nahe gelegene Städtchen Palau. Ein moderner Touristenort ohne besondere Sehenswürdigkeit. Wir entdecken jedoch einen netten kleinen Park mit einer Art Steingarten, der jetzt im Frühling sehr schön blüht. Appropos Frühling: Der Sturm weht zwei Tage lang mit 25 Knoten aus Nordost, es hat 9 Grad, trotz Sonnenschein ist es schweinekalt. Am nächsten Tag vormittags Starkregen, Sturm, 5Grad. Die frühe Jahreszeit hat den Vorteil, dass niemand unterwegs ist und man in vielen Häfen gratis liegt, weil die Büros noch gar nicht besetzt sind. Nachteil ist, dass es saukalt ist und das Wetter sich alle paar Stunden völlig ändert – nur leider nicht zum Besseren. Jetzt gerade liegen wir im Zentrum eines Hochs. Das hindert den Wind, vorhergesagt mit 15Knoten, jedoch nicht daran, dann doch mit 25Knoten zu blasen. Zusammen mit schlecht haltendem Ankergrund in der Bucht unserer Wahl heißt das wieder einmal: Flucht vor dem Wetter in eine andere Bucht. Wenigstens ist die Auswahl an Ankerbuchten hier im Maddalena-Archipel einigermaßen üppig. Auch hier besteht alles aus Naturschutzgebieten, die nach entsprechender Bezahlung dann keine wirklichen mehr sind. Jetzt in der Vorsaison ist das Befahren jedoch noch gratis. Der nächste Tag ist ruhig, wir verbringen ihn in einer ziemlich einsamen, türkisfarbenen Ankerbucht. Tags darauf müssen wir wieder aus der nächsten Ankerbucht flüchten, weil Starkwind kommt und der Anker wieder rutscht. Das Wochenende verbringen wir dann im Stadthafen von Maddalena. Liegeplätze sind jetzt noch genügend vorhanden, dazu billig. Das Wetter beruhigt sich jetzt ein bisschen, und es sollte auch etwas wärmer werden.