2.1. Do Videnja Hrvatska – Buon Giorno Italia

Für die Ausreise-Zollformalitäten (wir sind innerhalb der EU und bleiben auch in selbiger!) muss man an einem eigenen Steg anlegen, zum sehr freundlichen Hafenkapitän und dann zur Polizei. Anschließend erklärt uns der Polizist freundlich aber bestimmt, dass wir das Land jetzt unverzüglich zu verlassen hätten.
Die Götter sind uns gnädig und schenken uns zwei ruhige Tage. Kaum Wellengang und zeitweise leichter Wind aus günstiger Richtung ermöglichen eine stressfreie Überfahrt, teils mit Motor, zwischendurch auch lange Strecken segelnd. Die ganze Fahrt dauert 21 Stunden. Bis kurz vor Italien sehen wir kein einziges Schiff. Dafür begleiten uns zwischendurch ein paar Delfine. Keine Ahnung, ob kroatische oder italienische.
Die Ankunft in Bari nach Sonnenaufgang ist ein bisschen enttäuschend. Eine ziemlich große dunstige Stadt in fader Landschaft, dazu treibt uns der Luftzug seltsame Düfte entgegen, erst riecht es leicht modrig, etwas später verbrannt, dann nach Chemiefabrik. Großstadt halt. Wir legen nicht in Bari an sondern schwenken nach Süden ab, die Küste entlang. Wir suchen eine Badebucht zum Ankern und ausschlafen. Die finden wir auch nach ein paar Meilen und Ankern dort. Kurz darauf, beim Salatessen, kommt schon die Küstenwache längsseits und erklärt uns, dass man in Italien beim Ankern mindestens 100m Abstand zur Küste einhalten muss. Wusste ich bisher nicht. Wir verlassen sofort den Sperrbereich und jausnen weiter. Abends fahren wir wegen schlechter Wetteraussichten in die benachbarte Stadt Monopoli (dort kann man leider nicht mit Spielgeld bezahlen) in den Stadthafen und liegen längs an der kostenlosen(!) Gemeindemole. Also Räder auspacken und die Stadt mit 15 Kirchen im Altstadtbereich erkunden. Es ist ein nettes Städtchen mit freundlichen hilfsbereiten Bewohnern. Die ersten Eindrücke von Italien sind also sehr positiv. Weniger erfreulich ist der absolute Mangel an bezahlbarem Bier in Lokalen, ein kleines um 2 bis 3 Euro, große gibt’s kaum. Wie kann man hier bloß leben? Werde schon eine Lösung finden. Supermarkt oder so. Das Wetter spielt wieder einmal verrückt, mit Starkwind und Gewitter, daher werden wir wohl zwei Tage hier bleiben.