2.22. Die Italienzeit geht zu Ende

Nach Sturmende laufen wir in Richtung Süden aus. Unterwegs werden wir über längere Zeit von Delfinen begleitet, und wir fahren mehrmals durch riesige Kolonien mit Millionen kleiner Segelquallen. Es ist zwar leichter Südwind angekündigt, aber wir haben beschlossen trotzdem dagegen aufzukreuzen. Bis Arbatax geht das auch ganz gut, dann werden aus dem „Leichtwind“ doch wieder 25 Knoten und eineinhalb Meter Welle. Das macht die extrem schmale und winkelige Hafeneinfahrt von Porto Corallo ziemlich spannend. Der Bug taucht mehrmals so tief in die steile Welle ein, dass Karoline vorne knietief im Wasser steht. Es geht dann aber alles gut, und wir bleiben dort 3 Tage, bis der Südwind aufhört. Nach über 100 Meilen Aufkreuzen haben wir wieder eine Zeit lang genug davon. Von Porto Corallo aus machen wir einen ganztägigen Radausflug ins Landesinnere nach Villaputzu.
Sobald es ruhiger wird legen wir ab in Richtung Cagliari, mit einem Zwischenstopp in einer schönen, flachen, sandigen Ankerbucht. In Cagliari wollen wir dann auf günstige Wetterbedingungen für die dreitägige Überfahrt auf die Balearen warten. Außerdem treffen wir hier Freund Michael auf seinem Segeltörn. Michael wollte uns eigentlich ein paar Kleinteile mitbringen. Leider hat seine Reisetasche einen anderen Flieger genommen und ist bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht.
Der Aufenthalt in Cagliari dauert eine Woche. Wir liegen in einer etwas gammeligen, aber gemütlichen und billigen Marina. Hier sind kaum Tagesgäste, dafür aber viele Langfahrer wie wir. Eine recht eigentümliche Gemeinschaft. Wir verbringen die Zeit mit vielen Besichtigungen – Gott sei Dank haben wir die Räder mit, weil die Stadt ist ziemlich groß. Am Stadtrand gibt es einen riesigen Naturpark in einer Salzmarsch. Dort leben unzählige Flamingos, die in eindrucksvollen Formationen immer wieder über die Stadt fliegen. Ein bisschen Stress bekommen wir auch, weil der Bord-Laptop plötzlich verreckt. Der erste Reparaturversuch scheitert leider: die gebrauchte Austausch-Festplatte gibt nach 2 Tagen ebenfalls den Geist auf. Der zweite Versuch ist (bis jetzt jedenfalls) erfolgreich, dank Luca, dem cagliarischen Computerdoktor, der dafür eine Nacht durcharbeitet. Das ist auch der Grund, warum dieser Blogbeitrag ein bisschen verzögert erscheint.