7.3. Cartagena

In Gibraltar bleiben wir nur eine Nacht am Anker, die Stadt kennen wir ja schon. Am nächsten Tag geht es 130 Meilen weiter in eine günstige Marina in Almerimar. Wir bleiben wir ein paar Tage zum Einkauf und wollen dann direkt mit dem Westwind  auf die Balearen weiterfahren.  Unterwegs reisst uns das Vorsegel ein und wir müssen in Cartagena einen Zwischenstopp einlegen. Die Segelreparatur dauert 4 Tage. So lang können wir uns Cartagena anschauen. Cartagena ist eine ganz nette Stadt, mit schönem Altstadtkern, Fußgängerzonen mit Marmorpflasterung, es gibt mehrere technische Universitäten, entsprechend viele junge Leute wuseln abends durch die ungezählten Lokale der Stadt. Der Altersschnitt erhöht sich kurzfristig dramatisch, wenn wieder ein Monster-Kreuzfahrtschiff anlegt. Rund um die Altstadt gibt es noch eine Menge Ausgrabungsstätten aus Karthagischer und Römischer Zeit zu besichtigen. Sehenswert ist auch das Museo Naval mit jeder Menge nautischen Objekten.
Nach 4 Tagen ist das Segel fertig, der für uns günstige Westwind hat natürlich aufgehört, Ostwind gegenan hat angefangen. Als wir losfahren ist der Gegenwind statt 15 Knoten bis zu 28 Knoten stark, ein Mordsgewitter mit Regenfronten überholt uns. Dann setzt auch noch der Motor aus, weil wieder irgend ein Dreckwuzel im Diesel die Zufuhr stoppt. Wir segeln 15 Meilen nach Cartagena zurück, bis direkt in den Hafen, weil der Motor nicht verläßlich arbeitet. Zum Anlegen reicht es gerade, und wir reinigen wieder einmal alle Dieselleitungen durch. Der Wind bleibt auf Ost und wird immer stärker. Die nächsten 5 Tage besteht keine Chance, von hier weg zu kommen. Die Wettervorhersage schaut jeden Tag völlig anders aus. Im Moment läßt sich gar nichts länger als einen Tag vorausplanen. Bis zum Ziel Sardinien sind es aber 4-5 Tage Fahrzeit.